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Einst und Jetzt |
Der Bezirk Gösting Gösting ist ein sehr alter Siedlungsboden, der Name slawischen Ursprungs. Im 12. Jh. gehörte der Besitz den damals mächtigen Aribonen. Damals entstand zum Schutz des hier engen Murtales die Burg Gösting. In der Folge waren die Landesfürsten aus dem Hause der Babenberger und der Habsburger über Jahrhunderte Eigentümer der Burg. Straße und Siedlung blieben in der Nähe des Bergzuges, die Murauen blieben bis in das späte 19. Jh. weitgehend ungenutzt. Die Alte Weinzödlbrücke, erstmals 1672 errichtet, leitete an einer kritischen Stelle des Flußlaufs den Verkehr. Die Neue Weinzödlbrücke, rund 600 m weiter im Süden, konnte 1922 eingeweiht werden. Die Mur bedrohte mit ihrem Hochwasser mehrfach Gösting, insbesondere Raach. Aber auch der Thalerbach konnte gefährlich werden. Die Geschichte Göstings ist eng mit der Familie der Grafen von Attems verbunden, die von 1707 bis 1848 hier die Herrschaft besaßen. 1723 zerstörte ein Feuer die Burg, 1728 war das Barockschloß am Fuß des Berges vollendet. Das Schloß und sein Park blieben bis 1956 im Besitz der Familie Attems. Der letzte Majoratsherr der Familie, Graf Heinrich (geb. 1910), lebt in Gösting. Das große Monturdepot (1907, an der Stelle der BULME, die 1920 hierher verlegt wurde) und die einst wichtige Farbenfabrik Zankl (1893, nahe der heutigen Bischofsiedlung) sind heute nur mehr historische Bezugspunkte. Von den einst vielen Wein- und Sektkellereien in Gösting kann heute nur mehr die Firma Kleinoscheg erwähnt werden. Der Weinbau an sonnigen Hängen Göstings wurde schon vor 1900 aufgelassen. Das ehemalige Brauhaus ist seit 1946 Kirche und Pfarre. Ab 1901 konnte man mit der Tramway von der Stadtmitte bis zum Schloß fahren. Allerdings trennte eine Mautgrenze bis 1938 Graz und Gösting. Ab 1955 wurde die Straßenbahnverbindung, der 3er, etappenweise stillgelegt. Die Gemeinde Gösting (1931 Markt) wurde 1938 zu einem Teil von Groß-Graz. Der XIII. Bezirk mit dem Namen Gösting entstand allerdings erst 1946. In diesem Jahrhundert hat sich der Schwerpunkt des Bezirks deutlich vom alten Zentrum im Umfeld des Schlosses und um das ältere Straßensystem im Westen des Siedlungsgebietes auf die Wiener Straße und ihr Umfeld verlagert. Große Siedlungen haben den Bezirk stark an Bevölkerung wachsen lassen (1947: über 5000, 1998: über 11000). So hat sich Gösting in kurzer Zeit äußerlich, aber auch in seinen Funktionen stark verändert. Eine schon projektierte Autobahn durch Gösting blieb dem Bezirk durch den Plabutschtunnel (1987) erspart. Verfasser der Bezirkschronik Prof.Dr.Karel Kubinzky Alte Bilder "Sammlung Kubinsky" |
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